Die Anfänge

Die CSU folgt bedingt der Tradition der Bayerischen Volkspartei (BVP). Während diese eine rein katholische Partei war, ist die CSU offen für alle Christen. Drei Grundwerte sind in allen Grundsatzprogrammen zu finden: die konservative Grundhaltung, die christliche Ausrichtung und die Betonung des Föderalismus. Um dies auf lokaler Ebene zu verwirklichen, schlossen sich am 30. Dezember 1945 dreizehn Unterhachinger Bürger/-innen der Christlich Sozialen Union im Landkreis München an. Mit der Gründungsversammlung am 06. Januar 1946 wurde der Ortsverband Unterhaching von bereits 28 anwesenden Mitgliedern offiziell aus der Taufe gehoben. Damit zählt der Ortsverband Unterhaching zu den ältesten Ortsverbänden der Christlich-Sozialen Union.

In einer äußerst schwierigen wirtschaftlichen Lage leisteten die CSU-Mitglieder mit Geschick und Organisationstalent wertvolle Aufbauarbeit. Es mangelte nämlich an Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Heizmaterial, denn 1800 Flüchtlinge, überwiegend aus dem Sudetenland, mussten aufgenommen werden. Darüber hinaus hatte das US-Militär etliche Häuser und Wohnungen beschlagnahmt.

Der erste CSU-Bürgermeister Unterhachings

Bei der ersten freien Gemeinderatswahl am 27. Januar 1946 erhielten die CSU 7, die SPD 6 Sitze, die KPD 1 Sitz. Bei der Bürgermeisterwahl hatte Georg Fertl (CSU) und Leonhard Sedlmeyr (SPD) die gleiche Stimmenzahl. Letzterer gewann durch Losentscheid. Die Unterhachinger CSU-Mitglieder trugen ihren Anteil zum Gelingen der vom Bundesminister Ludwig Erhard verkündeten „Sozialen Marktwirtschaft“ und dem Resultat „Wirtschaftswunder“ bei. Bei den Wahlen am 30. März 1952 wurde der von allen bürgerlichen Parteien vorgeschlagene Kaufmann Karl Mathes (Bayernpartei, später CSU) zum Bürgermeister gewählt. Bürgermeister Mathes lenkte die Gemeindegeschicke 20 Jahre lang. In diese Zeit fiel das enorme Wachstum der Gemeinde. Für über 7000 Neubürger/-innen musste der Gemeinderat hohe Investitionen für die Erweiterung der Infrastruktur genehmigen.

Unterhachings Entwicklung mit der CSU

Im Jahr 1972 übernahm Engelbert Kupka (CSU) von Karl Mathes das Bürgermeisteramt. In seiner Amtszeit konnte sich Unterhaching immens entwickeln. Unterhaching wurde S-Bahn-Station und ermöglichte damit zahlreichen Pendlern eine schnellere Fahrzeit von und nach München. Der Gefahr eine „Schlafstadt“ zu werden begegnete die CSU mit verschiedenen ortstypischen Programmen. Aus dieser Vielfalt ist besonders die Einweihung des Kultur- und Bildungszentrums hervorzuheben. Die Förderung der heimischen Kultur wurde nicht nur durch das Parteilogo Raute und Löwe ausgedrückt, sondern wirksam in die Tat umgesetzt. Lang vor der Gründung der Grünen-Partei bestellte Bürgermeister Kupka den Gemeinderat Rudolf Felzmann als Umweltreferent. Felzmann erforschte auch die Gemeindegeschichte und verfasste darüber mehrere Bücher. Wie zufrieden die Bevölkerung mit der CSU-Kommunalpolitik war, drückte sich im Wahlergebnis von 1978 aus: Kupka erreichte 72 % der Stimmen, die CSU Fraktion hatte mit 15 Sitzen die absolute Mehrheit im Gemeinderat.

Während der Amtszeit von Bürgermeister Kupka sind folgende Ereignisse erwähnenswert: Einweihungbzw. Eröffnung der Hachinga-Halle, des Gymnasiums, der Jugendfreizeitstätte, der Perlacher Forst Schule, der Freizeitanlage am Rodelberg, des Parks Le Vesinet, der Aussegnungshalle, des Bauhofes am Grünwalder Weg, des heutigen Feuerwehrgerätehauses, des Rathauses, der Gemeindebücherei, des Ortsparks mit See und des Kubiz. Zudem fand die Umgestaltung des heutigen Schwimmbades statt, es wurde mit Le Vesinet erstmals eine Partnerschaft mit einer ausländischen Stadt geschlossen und in der Bürgermeister-Prenn-Straße entstand die erste verkehrsberuhigte Zone Bayerns.

Grundsteinlegung für das neue Rathaus am 15.07.1982.

Basisarbeit - Der Schlüssel zum Erfolg

Nachdem Engelbert Kupka nicht mehr als Bürgermeister antrat und in den Landtag wechselte, erhöhten sich bei der CSU Unterhaching die Anstrengungen, das 1993 von der CSU verabschiedete Grundsatzprogramm „In Freiheit dem Gemeinwohl verpflichtet“ in die Tat umzusetzen. Ebenfalls das Grundsatzprogramm von 2007 die „solidarische Leistungsgesellschaft“, als Modell, das Eigenverantwortung der Bürger und Solidarität der Gesellschaft miteinander verbindet. Die Politik der Unterhachinger CSU folgte diesen Leitlinien im direkten Gespräch mit den Menschen im Ort und mit den Institutionen im vorpolitischen Raum. Der Unterhachinger Kontakt in den Landtag versprach schnelle Informationen über die Landespolitik der CSU. Landtagsabgeordneter Kupka und später die Landtagsabgeordnete Schreyer-Stäblein trugen dazu bei.

Doch die von den Wählern honorierte Politik geschieht an der Basis. Dazu gehören auch zahllose Aktivitäten des Ortsverbandes und seiner Gliederungen wie Bürgerball, Schafkopfturnier, Starkbier anzapfen, Herausgabe von Fahrplänen und der Bürgerinformation „Aktuell“.

Die CSU-Fraktion wird, wie schon in der Vergangenheit, als die tragende Kraft im Gemeinderat bei allen aktuellen Entwicklungen prägend mitwirken.

Mehr Informationen zur Geschichte der CSU Unterhaching finden Sie in unserer Festschrift zu unserem 70. Jubiläum: Festzeitung_70JahreCSU_2015